Herbsttörn mit Hollander

Nach einer belebten Regatta-Saison geht es nun weiter mit einem Gaffelschoner-Törn und sehr netten Gästen aus Amerika! 

Regenschauer wuschen die Luft rein und als unsere Gäste in Izola ankamen, scheinte die Sonne und ein großer Regenbogen machten das fabelhafte kleine Städtchen gleich noch märchenhafter! Als Einstand gab es ein Gläschen Sekt an Bord und danach gingen wir ins Restaurant Moby Dick zum Abendessen, denn die gemischte Vorspeisenplatte mit Oktopus Salat, Thunfisch, Baklava und Oliven ist ein wirklich schmackhafter Willkommensgruß in der Adria.

mit dem Gaffelschoner durch einen goldenen Herbst nach Kroatien und Venedig

Der Blogeintrag ist noch lange nicht zu Ende ;) 
Hier Weiterlesen und in eine andere Welt eintauchen...

Der Sommer neigt sich dem Ende zu....

...und die Tage werden nun wieder deutlich kürzer,Zeit also einen kleinen Überblick über unseren sehr ereignisreichen Sommer zu geben! Wir haben viel erlebt und gesehen, denn nach unserer Gaffelschoner-Überstellung, wo wir mit "Hollander" im April und Mai durch zehn Länder von Dänemark nach Slowenien gesegelt sind, hat sich auch einiges getan!


Die Regattasaison hat begonnen!!
Was sich bei uns so alles getan hat und noch bevor steht kannst du hier lesen:
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Die letzten Meilen einer langen Reise



Nach dem heißen und entspannten Sumartin motorten wir bei absoluter Flaute nach Veli Losinj. Ein traumhafter Ort mit tollen Lokalen. Erst kurz bevor man im kleinen Hafen ankommt, tut sich das Dorf dahinter mit seinen vielen bunten Häuschen auf und man erkennt das fröhliche Treiben der Bewohner dieser malerischen Insel. Wir legen direkt vor einem ausgezeichneten Lokal an, sodass unsere Gäste nach einem ausgiebigen Essen und einer Querverkostung durch die heimischen Weißweinwelt nur noch wenige Meter zu ihren Kojen haben. 

leckeres Abendessen in lustiger Runde :-)
Der Abend ist lustig, wir genießen köstliche Fischplatten mit traditionellen Beilagen wie Erdäpfeln mit Mangold, Pommes und Weißbrot mit Knoblauch-Kräuter-Öl. 
Ein Regenschauer wäscht das Salz der letzten Fahrten vom Deck und wenig später ziert ein prächtiger Regenbogen schon wieder den strahlend blauen Himmel. 
Idyllischer Liegeplatz in Veli Losinj
Am nächsten Morgen haben wir einen längeren Tagesschlag bei reichlich Welle vor uns. An Deck wird Würfelpoker gespielt, die Sonnencreme wird reihum gereicht, da niemand einen Sonnenbrand riskieren möchte. Wir passieren wunderschöne Leuchttürme und wollen noch vor Einbruch der Dämmerung in Rovinj anlegen. Ja das mit dem Anlegen war ja auch noch kein Problem. Doch kurz darauf erklärt uns der hiesige Marinero, dass der Platz für die Nacht ungemütlich für uns werden könnte, da ein Gewitter mit viel Wind aufkommen solle. 
Rovinj, die Perle Istriens - immer einen Besuch wert
Wir bedanken uns für den guten Tipp – denn schließlich wollen wir ja, dass unsere Gäste eine erholsame Nacht haben – und legen wieder ab. Bei Sonnenuntergang motoren wir eine Stunde weiter ins nahe gelegene Vrsar. Olaf kannte den Ort schon und wusste natürlich auch sofort ein tolles Lokal. Wieder schlemmen, bis alle nur noch müde ins Bettchen fallen konnten.
Noch einmal gab es ein herrliches Frühstück am riesigen Tisch im Salon der Hollander, noch einmal wurde zusammen gelacht, geplaudert und genossen bevor wir unsere Leinen loslösten und nach Porec segelten. Ein herrlicher Schlag. Im Hafen angekommen konnten wir gleich ausklarieren und unsere Gäste von Bord abmelden, da sie hier ausstiegen und noch ein paar Tage im Wellnesshotel von Porec verbringen wollten.
Olaf und ich genossen noch einen Spaziergang durch das Städtchen, kauften einige super süße Souvenire ein, wobei es mir der Fish4Wish am meisten angetan hat! Mit verschiedensten Gesichtsausdrücken strahlten uns diese bunten fröhlichen Fische alla „Dori“ von „Findet Nemo“ an. Eine tolle Idee, umgesetzt und vermarktet direkt vor Ort. Die zwei Mädels haben sich mit ihrem kleinen Laden und ihrer Fantasie eine super Nische zwischen den sonst oft so kitschigen Souveniren gefunden. 

Ein genialer Souvenirladen in Porec :-)
 Wir spazieren weiter, besorgen uns noch eine cremig fluffige Erdbeertorte für die On-Board-Jause und legen ab. Nur noch wenige Seemeilen, die wir zu zweit zu bestreiten haben, bevor wir in Izola sind!
Die Sonne lacht vom Himmel und wir strahlen über beide Ohren, als wir Piran passieren und nur noch einmal ums Eck biegen müssen. Bald erkennen wir den großen Schornstein von Izola, die kleine Stadt und die Marina! Wir setzen alle Flaggen der Länder, die wir auf der Reise passiert haben. Nach 67 Tagen, 10 Ländern und rund 3800 Seemeilen sind wir am Ziel. Gesund, glücklich, ohne Schäden. Ein Wahnsinns Gefühl. Wir laufen ein, werden gewohnt gut von dem professionellen Marina Personal empfangen und legen ein letztes Mal auf dieser Reise an. Wir sind angekommen!! Und nun wird gefeiert!!!

Yihaaa unsere letzte Flagge währeund unserer Reise vom dänischen Marstal bis nach Izola

Die glücklichen Skippers an Bord der traumhaften HOLLANDER

10 Länder und 67 Tage später sind wir in Izola angekommen


Beim Padre in Palermo…und andere Geschichten aus dem Süden :-)

Sizilien, bekannt, berüchtigt, wunderschön. Das Wasser um die Insel ist kristallklar und blau, wieder begleiten uns unzählige Delfine und als wir bei Dämmerung den Hafen von Palermo ansteuern, geht groß und orangefarben der Mond über dem Kap auf. Daneben gleich die vielen Lichter der Stadt und einige kleinere Feuerwerke. Was für ein Willkommens-Komitee! Wir legen bei der mittlerweile geschlossenen Tankstelle im Hafen an, Hans, der Neue in der Runde, winkt uns schon sehnsüchtig vom Steg entgegen und bewundert mit großen Augen die Hollander. Gemeinsam ziehen wir los, erkunden das nächtliche Palermo und finden bald eine nette Pizzeria in einer engen Seitengasse unweit des Hafens. Mit vollem Bauch geht es danach wieder zurück zum Schiff, ablegen, eine verkürzte Nachtfahrt steht uns bevor, da es mittlerweile schon nach Mitternacht ist.
Es ist ganz schön heiß hier im Süden und so beschließen wir, wieder einmal gemeinsam in das erfrischende Blau einzutauchen. Kurz nach dem Badestopp sehen wir vereinzelt Schildkröten an der Oberfläche schwimmen, die zum Atmen und Rasten aufgetaucht sind. Ein Fischerboot passiert uns und zieht zwei große gefangene Schwertfische hinterher. Wir sind am Weg nach Messina, das bekannt ist für seine Schwertfischer.

Die berühmten Schwertfischer haben eine beeindruckende Fangmethode!
Die leichte Brise lässt uns die Genua auspacken, Zeit, ein größeres Vorsegel zu setzten und jedes mögliche Lüftchen einzufangen. Oh, und nun gibt es Pudding, den Olaf in seiner letzten Nachtwache gemacht hat! Jaja, so Nächte können schon lange werden, da ist Kochen immer eine nette Beschäftigung!
Wir erreichen am späten Nachmittag die Straße von Messina. Da der Wind leicht gegen den Strom geht, scheint es, als würde das Wasser kochen. Doch Hollander fährt ruhig hindurch und bringt uns sicher in den Hafen von Messina. 


es brodelt in der Straße von Messina

Abendessen am historischen Hauptplatz, bei italienischer Musik unter einer Palme, gefolgt von leckerem Eis – ja so lässt es sich leben! Müde fallen wir nach einer Dusche im Hafen in unsere Kojen, die Wangen rot von der gleißenden Sonne.
Es geht nun die Sohle des italienischen Stiefels entlang, wir passieren den Golf von Squillace, eine turbulente Fahrt mit viel Welle, die das Schiff ordentlich hin und herschaukelt. Zur Stärkung wird unter Deck ein frisches Erdäpfelpüree gestampft, dazu faschierte Hackfleisch-Spinat-Käse-Rollen und Salat. Während unsere Gäste sich in ihren Kojen festhalten müssen um nicht umherzurollen, trotzen wir bei über 30 Knoten Wind und immer wieder an Deck spritzender Welle der Nacht im Cockpit. Einmal mehr ein Ölzeug-Wetter! Auch der nächste Tag verläuft noch sehr unruhig, als wir den Golf von Taranto passieren. Dass es hier eine ungemütliche Ecke sein kann, kennen wir schon von unserer letzten Überstellung und so nehmen wir es mit Humor und freuen uns, als es ums Kap beim Stöckel des Stiefels wieder ruhig wird. Wir fahren bei fast glatter See nach Brindisi – Hollander hat einmal mehr Durst und schreit nach Diesel. Außerdem müssen wir eine kleine Reparatur am Beschlag des Schonermasts vornehmen, also heißt es für Olaf rein in den Bootsmannsstuhl und hinauf in luftige Höhen. Zur Belohnung noch schnell ein Eis aus dem nahen Supermarkt und wieder heißt es ablegen, vorbei an den Mauern und Leuchttürmen, durch die vielen Vor-Hafen-Becken dieses wettersicheren Stopps und hinaus, bis wir das Festland hinter uns lassen. Der nächste Stopp ist Dubrovnik, also einmal quer über die Adria, vorbei an Albanien und Montenegro, direkt nach Kroatien.

Immer diese Abschiede! Es wird einmal mehr an Bord gepackt, unsere lieben Gäste steigen hier aus. Doch eine Abschlusshürde gilt es noch für sie zu bestehen! Nach dem Einklarieren an der Zollmole geht es zur Tankstelle und Marina. Diese ist hoffnungslos überfüllt, also ankern wir in der Bucht vor der Marina. Zum ersten Mal auf der Überstellung kommt auch das schmucke Beiboot zum Einsatz! Also von den Davids fieren, Paddel rein, dazu noch wir fünf und dreimal Gepäck! Das Dinghi liegt deutlich tiefer als Olaf uns schwungvoll Richtung Marinasteg rudert! Es wird gelacht und gehofft, dass wir samt Gepäck ankommen, ohne schwimmen zu müssen, denn die vorbei fahrenden Motorboote kennen kein Pardon und kommen nicht annähernd auf die Idee, Abstand zu halten oder die Geschwindigkeit zwecks Wellenschlag Verminderung zu reduzieren Aber so sicher wie Hollander, ist auch ihr Beiboot. Stabil und relativ trocken kommen wir an und beschließen, vor dem Crewwechsel noch einmal ausgiebig zusammen essen zu gehen. 

Voll gepackt geht es mit Muskelkraft Richtung Marina :-)
Herzlich fallen wir uns in die Arme und verabschieden uns von dieser tollen Crew, mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Vielleicht schon in den kommenden Wochen, wenn wir in Izola ein „Open Ship“ auf Hollander organisieren, damit alle Neugierigen uns besuchen und eine kleine Runde mit uns Segeln können.
Und schon steht die neue Crew bereit! Wir begrüßen Ilse, Ernst, Thomas und Doris an Bord und segeln noch am selben Abend weiter Richtung Brac. Nach der überfüllten Stadt von Dubrovnik war der Wunsch der Gäste, nicht in Split sondern auf einer kleinen Insel mit nettem Fischerdorf zu stoppen – also beschlossen wir, die Nacht durch zu fahren und am nächsten Tag zu Mittag in Sumartin fest zu machen! Hier kann man herrlich schwimmen gehen, in einer Konoba, wie das kroatische Wirtshaus hier heißt einkehren und die friedliche Stille des kleinen Orts genießen.
Es ist nun wirklich heiß und der Fahrtwind tut gut auf den aufgehitzten Köpfen. Hollander zieht ihre Spur durch das aalglatte kristallklare Wasser und entspannt wird an Deck gelesen, geschlafen und gechillt. Traumhaft so eine Reise auf dem Gaffelschoner!




Möchtest du auch dein Erlebnis an Bord der Hollander genießen, mit uns die Adria erkunden und einfach dabei sein? Dann sende uns doch gleich einen Terminwunsch zu! Noch sind einige Lücken in unserer Sommertörnplanung frei!!