Wo Boote Vorrang haben

Leinen los, Segel setzen und ab durchs Watt Richtung Borkum. Vor ein paar Stunden war hier noch alles trocken und jetzt segeln wir mit unserer Go-On durch das wunderschöne Wattenmeer vorbei an der Insel Juist Richtung Borkum. Wir befinden uns im Memmert Fahrwasser, links und rechts markieren  Seezeichen der etwas anderen Art den Weg durch das seichte Fahrtgebiet. 

Durchs Watt und vorbei an Seezeichen der anderen Art

Nun sind wir an der Abzweigung in die Osterems, um direkt nach Delfzijl zu kommen - doch es wird zeitlich zu knapp und wir müssen außen herum nach Borkum. Schon von weitem sieht man den markanten Leuchtturm doch es ist noch ein weiter Weg. Go-On läuft unter Segel und Welle von hinten wunderbar unserem Ziel entgegen. 

 Go-On unter Vollzeug Richtung Holland
Es ist wieder einmal spät geworden, aber wir liegen sicher im alten Marine Schutzhafen. Bordalltag ist mittlerweile eingekehrt und so sitzen die Handgriffe und alles geht rasch seinen gewohnten Weg: Anlegen, Kuchenbude aufbauen, Essen kochen und in unseren Schlafsäcken bei den leichten Bewegungen des Bootes in die Welt der Träume versinken. 

Der Verzicht auf Vieles, von dem man glaubt es zu brauchen - der vermeintliche Luxus der modernen Yachten - fühlt sich plötzlich nicht mehr wie eine Entsagung, sondern vielmehr wie eine Bereicherung an, denn wir können uns auf das momentan Wesentliche konzentrieren, wie z.B. reicht der Treibstoff oder steht bald wieder ein Spaziergang zur Tankstelle an und werden wir heute Abend Landstrom haben, oder beim Schein unserer Navisafe Lampe im Cockpit zusammen sitzen und uns Geschichten erzählen. Außerdem ist es ein wunderbares Gefühl, wirklich mit Karte und Handlogge klassisch zu navigieren und die gegebenen Windverhältnisse für die Logbucheintragung zu fühlen und abzuschätzen. Schon bald bekommt man das Feeling, um auf Windmesser und Echolot verzichten zu können.

einfach gemütlich 
Am nächsten Morgen wieder dasselbe Spiel -  Kuchenbude abbauen, Leinen los und Segel setzen! In Rausche Fahrt geht es mit ausgebaumter Fock Richtung Delfzijl wo wir durch die Staande Maastroute binnen durch die Niederlande wollen. 

Flaggenwechsel ist angesagt und nicht nur das Landschaftsbild ändert sich. Die Holländer sind gemütlich, es wird ruhig und man sieht hier alles gelassen. 
Wir sind auf dem Eemskanal Richtung Groningen unterwegs. Die vor uns liegenden Brücken öffnen sich automatisch, sehr beeindruckend für uns wie reibungslos das alles funktioniert. Dass dann die Fußganger und Autofahrer warten müssen und nicht umgekehrt ist hier ganz normal. Die Ampel springt für uns auf grün und uns wird freundlich beim Passieren zugewunken.

Hallo Groningen! Die Ufer sind gesäumt von Ulmenalleen und an den Kaimauern liegen unzählige Plattbodenschiffe und Hausboote. Die Stadt ist durchzogen von Kanälen und es gibt unzählige Brücken, die für uns von den Brückenwärtern geöffnet werden, wenn wir davor stehen. Wasserfahrzeuge haben auch hier Vorrang gegenüber dem Straßenverkehr :-)

Mit dem Boot durch die Stadt, Holland eben :-)
Festmachen kann man mitten in der Stadt und so nutzen wir die Gelegenheit um den Markt zu besuchen und unsere Vorräte mit frischen Lebensmitteln aufzustocken. 
Geräucherte Makrelen zur Jause und frischer Spargel für unser Risotto - Mahlzeit und liebe Grüße von Bord der Go-On wünschen Doris, Harald und Olaf 


geräucherte Makrelen als Nachmittagssnack :-)O

Lebensraum Kuchenbude :-)

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