18. Raduno Citta di Trieste - Klassik Regatta mit Wiki

Wenn vor dem altehrwürden Yacht Club Adriaco nur mehr wunderschön gebaute Masten aus Holz zu sehen sind, dann weiß man es ist wieder Regattazeit für die Klassiker! Dieses Wochenende matchen sich 55 wunderschöne traditionelle Schiffe aus Italien, Slowenien, Kroatien und Österreich um die Tonnen. Bei sehr leichten Winden und traumhaften Spätsommer-Wetter segelt die Flotte vorbei am berühmten Leuchtturm "Faro della Vittoria" Richtung Schloß Miramar. 




Um 12:30 ertönte dann das Vorbereitungssignal, nur mehr 5 Minuten bis zum Start. Wir fahren die Linie entlang, suchen eine gute Startposition. Das nächste Signal, noch eine Minute. Nun kommt von Doris die Ansage im 10 Sekunden Takt. Wir positionieren uns in der Mitte der Linie, halten uns von dem Geplänkel in der Nähe des Startschiffes frei, wir wollen gerade bei diesen leichten Bedingungen freien Wind. 3,2,1 Start und wir kommen gut weg und segeln mit leichter Leelage und einem Knoten Speed zur Luvtonne. Über eine Stunde später runden wir die Tonne und gehen auf Halbwind Kurs Richtung Ziel. Der Wind ist mittlerweile fast ganz eingeschlafen und so treiben wir mehr als zu Segeln mit 0,6 Knoten dahin. Doris und Robert sind am Bug, damit das Heck etwas aus dem Wasser kommt. Es gibt nicht viel zu tun außer sich so wenig wie möglich zu bewegen und das Schiff möglichst im Fahren zu halten. Und so kommen wir dann doch als 9. ins Ziel. 


















Den wohlverdienten Drink und die Abendsonne genießen wir am Boot und plaudern mit unseren Nachbarn über die alten Klassiker. Abends dann ein leckeres Regatta-Buffet in Italien's ältestem Jachtclub. Gemeinsam mit der Crew von "Jan Gilda" und "Sorrella" genießen wir den Abend mit typisch italienischer Küche und Wein! 

Da diese Regatta über zwei Tage geht, haben wir heute die Chance, noch einige Plätze gut zu machen. Bevor wir wieder Richtung Regattafeld auslaufen, fährt die Flotte noch geschlossen in Form einer Parade am Platz der Einheit vorbei. Was für ein Bild denken wir uns, ein Jahrhundert Yachtsportgeschichte fährt hier vor vielen Zuschauern vorbei, die Kameras auf uns gerichtet und so werden die verschiedensten Riggtypen, Rumpfformen und Bautypen festgehalten. 

Bei etwas stärkerem Wind als am Vortag hat die Regattaleitung beschlossen uns mittels Vorwindstart auf den Kurs zu schicken. Die Schiffe rauschen auf Halbwind Kurs vor der Linie auf und ab, es ertönen die Schallsignale der Startsequenz, dazwischen hört man durchaus laute "Aqua-Rufe" (Raum geben), das Piepsen der Uhr ändert die Sequenz und wird immer lauter. Wir fallen ab und können bei Null in voller Fahrt über die Linie gehen. Umringt von Spinnakern segeln wir konstant im Mittelfeld Richtung Wendemarke. An der Boje das üblich dichte Gedränge, jeder will optimal die Tonne runden. Der Wind hat inzwischen zugelegt, Wiki fühlt sich mit jeder Bö wohler. Die Aufholjagd beginnt und wir können viele Schiffe im Kielwasser liegen lassen. 






Nichts segelt so schnell dermaßen hart am Wind wie ein Folkeboot, ein Genuß für uns und für so manch anderen Teilnehmer wie wir später an der Bar erfahren. Mit großen Augen fragt uns ein Skipper einer anderen Yacht wie wir nur so schnell und so hoch fahren können. Die Antwort ist simpel: "That´s a folkboat!" 
Die nächste Wendemarke kommt und wir fallen ab, fieren die Segel und matchen uns im direkten Duell bis ins Ziel vor den Toren Triests. Ein tolles Match gegen ähnlich schnelle Schiffe, das wir auf dem 6. Platz beenden. 

Das Schiff ist versorgt und wir versorgen uns mit einem Cappuccino an der Bar und freuen uns schon auf kommendes Wochenende, wo dann das Grande Finale der vergangenen Segelsaison mit der Barcolana Classic und der Barcolana einen Abschluss findet. 

Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut :-)

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