Holland wir kommen :-)

Früh morgens schleusen wir also in die Elbe um mit dem ablaufenden Wasser Richtung Elbmündung und schließlich entlang den ostfriesischen Inseln Richtung Niederlande zu segeln. Es geht vorbei an Cuxhaven, wir sehen den Leuchtturm „alte Liebe“ von der Ferne, wo wir voriges Jahr vorbei spaziert und das Semaphor besichtig haben.
Endlich können wir nach den Motormeilen durch den Nord-Ostsee-Kanal in der Elbmündung Segel setzen. Unsere Mitsegler sind verblüfft, wie einfach das funktioniert, konnten es ja bisher kaum glauben, dass man dieses große Schiff zu zweit bedienen kann. Leider will der Wind noch nicht wirklich alles geben und wir Segeln mit Motorunterstützung dahin, bis er wieder ganz einschläft.Und so müssen wir wieder unter Motor bei ruppigem Schwell weiterfahren.

Es wird kalt und wir werden schön langsam müde. Der Schwell war nicht bei allen Mitseglern so gut wegzustecken und so beschließen wir, Norderney anzulaufen. Da vorige Woche starke Winde um acht Beaufort hier wehten, sind einige Tonnen versetzt und Sandzungen im Wasser verschoben. Wir können uns auf die Tiefenangaben der Karte nicht verlassen, auch im Fahrwasser wird es plötzlich seicht und wir beschließen – wie wir nachher noch hören sollten zum Glück – die Ansteuerung abzubrechen und weiter Richtung Borkum zu fahren.
Dort kommen wir bei leichtem Gegenstrom und Hochwasser im Schutzhafen müde aber problemlos an. Gute Betonnung, das frühe Morgenlicht und genügend Wassertiefe machen es hier einfach und nahezu immer möglich, diese Watteninsel anzusteuern. Hier stehen auch die großen Seenotretter und die Fähre hat eine gute Festlandanbindung. Nach nur wenigen Stunden Schlaf und einer herzlichen Verabschiedung zweier Mitsegler geht es ins Hafencafe auf ein gutes Frühstück. Den Besitzer kennen wir schon vom vorigen Jahr, da hat er uns netterweise mit seinem Van zum Supermarkt und zur Tankstelle mit unseren Benzinkanistern geführt, als wir unser Folkeboot überstellten.
Wettercheck, Diesel tanken (diesmal bei der Bootstankstelle) und Tee kochen - das Schiff wieder für die nächste Etappe vorbereiten – nochmal Wassertanks füllen und abends wieder mit ablaufendem Wasser weiter auf den Weg. Eine herrliche Nachtfahrt führt uns entlang der holländischen Waddenzee nach Den Helder. Der holländische Marinestützpunkt wirkt anfangs wenig romantisch. Industrie, Ölplattformen und eben viele Marine Schiffe prägen den äußeren Hafen. Wenn man aber durch die Seeschleuse in die Willemsnoord Marina fährt ist man plötzlich in einer anderen Welt. Tolles Service, schöne Lokale an einer Gracht und ein Supermarkt der auch samstags bis 22 Uhr geöffnet hat machen diesen Ort wieder heimlicher. Vor dem Schlafen gehen noch ein Glaserl Wein und ein die nächste Verabschiedung steht bevor. Morgen zeitig in der Früh verlassen uns Alex und Frau nach einer Woche mitsegeln und machen sich auf nach Amsterdam, von wo sie den Flieger nehmen werden, der noch schnell am Abend gebucht wurde. Flexibilität zahlt sich eben aus, denn so konnten sie längst möglich bleiben und doch günstig wieder rechtzeitig daheim sein.



















Nun fahren wir die Küste entlang weiter nach Ijmuiden. Unglaublich, es ist Anfang April und wir sitzen bei Flaute im Pullover an Deck und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, während wir nach Robben Ausschau halten. So ein Traumwetter hatten wir nicht mal voriges Jahr im Mai! Da es wieder fast windstill ist müssen wir einmal mehr Motoren. Naja, ist eben so. Wir werden schon noch genug zum Segeln kommen.
Fair Winds von Bord der Hollander!

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