Als wir in Cascais die Marina verließen, trafen wir noch auf die berühmten „Tres Hombres“, die sich ihren Namen mit Rum, den sie unter Segel transportieren gemacht haben. Wir passieren ihr wunderschönes Schiff und segeln bei Leichtwind weiter die Küste entlang bis Sines.
Die Tres Hombres vor Cascais |
Wir
dürfen uns nicht zu lange Zeit lassen, denn bald kommt ein Tief, das viel Wind
und schlechtes Wetter vorhersagt.
Dann wollen wir schon durch die Straße von Gibraltar sein und den Atlantik
verlassen haben.
Nach einem Tag und einer Nacht mit besonders hoher Welle und
kaum Wind beschließen wir, müde in Lagos einen Zwischenstopp für ein paar
Stunden einzulegen. Also motoren wir die enge Einfahrt hinein zum Hafen, wo wir
am Reception-Pontoon für einige Stunden festmachten und nur einen Short Stay,
für zwei Stunden Schlaf und ein Frühstück – auch für Hollander, denn das viele
motoren hat den Dieseltank nahezu geleert – zu verharren. Mit neuer Kraft und
vollem Tank ging es dann wieder weiter. Diesmal mit Segel und Motor. Wir
konnten mit dem Motor das Schiff in der Welle gut stabilisieren und mit den
Segeln dazu knappe acht Knoten Fahrt machen. Das brauchten wir auch, um bei
Tageslicht in Gibraltar zu sein.
Gibraltar ist der südlichste Punkt vom europäischen Festland
und nur acht Seemeilen entfernt von Afrika. Der Blick in die Seekarte hat uns
schon vorab neugierig auf diesen Stopp gemacht, denn ein großes Feld mit dem
Titel „Whale Watch“ befindet sich mitten in der Straße von Gibraltar. In den
angefügten Informationen steht dann noch weiter, dass man die Geschwindigkeit
reduzieren und gut Ausschau halten soll, um Kollisionen mit Walen zu vermeiden.
In mir regt sich einerseits die Freude, die sagt, juhuuu, wir werden wieder
Wale sehen und andererseits die Anspannung, die meint, hui, Kollisionen mit
Walen dürften hier wohl häufiger vorkommen. Das sollten wir lieber tunlichst
vermeiden. Den Walen und uns zuliebe.
Tarifa recht voraus - von hier aus sind es nur mehr wenige Meilen bis Gibraltar |
Als wir dann noch die Marina auswählen, um telefonisch einen
Platz zu reservieren, da hier immer viel los zu sein scheint, wird es noch
skurriler. Wenn man einen Mast höher als zehn Meter hat (Hollanders Masten sind deutlich über 20m hoch), muss man vorher anfunken. Warum? Ja weil eine Fluglandebahn
neben der Marina ist und es vielleicht knapp werden könnte, wenn ein Flieger
landet! Direkt neben der Marina war dann auch diese Fluglandebahn und wir
fuhren die roten Bojen entlang, die das befahrbare Wasser von den landenden
Flugzeugen trennte. Ein mutiger Delfin folgte uns ein kurzes Stück aber doch
schon sehr weit innen im Hafenbecken. Wale haben wir keine gesichtet.
Unser Liegeplatz war beeindruckender Weise auch 50 Meter
neben dem kleinen Flughafen, auf dem selten aber doch Flugzeuge von zum
Beispiel Easyjet und Monarch landeten. Wir waren im Ocean Village angekommen,
so nannten sie diesen Marinabereich und die dazu gehörigen vielen Bars, Restaurants
und Hotelburgen umher. Man könnte diese Meile auch als Ballermann der Engländer
bezeichnen. Wir spazieren die Promenade entlang, auf der Suche nach einem
netten Lokal. Zwischen lauter Musik, betrunkenen Engländern und unzähligen
Hunden. Hat hier denn echt jeder einen Hund? Naja, der Sprit ist hier günstig,
für Boote sogar steuerfrei und so finden sich neben den Landratten auch
unzählige Motoryacht-Besitzer, die mit spärlich bekleideten Damen die Nacht
hier zum Tag werden lassen. Eine eigenartige Stimmung hier, wie wir finden und
so beschließen wir, ein ruhiges Lokal auszuwählen und bald schlafen zu gehen.
Wir runden am nächsten Tag „The Rock“, den berühmten Felsen
von Gibraltar und halten weiter Ausschau nach Walen und Delfinen.
1 Kommentar:
Hach so cool was ihr so alles erlebt :) Liebe Grüße, Julia
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